«Mama, wie viele Menschen können
in einem Heissluftballon fliegen?»

Wie erkläre ich einer 7-Jährigen einfache Sachverhalte oder einem Arbeitsgspänli oder Kunden komplexe Prozesse? Ganz einfach: Ich nehme den Stift zur Hand und bringe die Fakten aufs Papier. Damit es beim Gegenüber sicher ankommt, bedient man sich wenn möglich einer einfachen Bildsprache. Brücken bauen mit Bildern.

Gerade in unserem Metier ist die Sprache oft abstrakt und technisch. Bilder haben im Vergleich zu Texten eine viel höhere Informationsdichte und transportieren Inhalte schneller, direkter und effizienter. Ein von Hand skizziertes Bild besitzt zudem eine höhere Glaubwürdigkeit, mehr Emotionalität und bringt die Information unmittelbar und ohne grossen Interpretationsspielraum an den Empfänger. Bilder erzeugen generell eine stärkere Erlebniswirkung und bleiben beim Betrachter länger hängen.

Zum Zeichnen braucht es ein bisschen Mut, etwas Übung und bestenfalls einen Workshop, der einem die Visualisierungs-Methode näher bringt.

Letzte Woche haben wir Roland Siegenthaler von «Echt Praktisch» zu uns in die internezzo eingeladen. In seinem Visualisierungs-Workshop hatten wir Gelegenheit, uns im Zeichnen zu üben, zündende Bildideen zu finden und mit kleinen Bildgeschichten zu überzeugen.

Wertvolle Tipps aus dem Visualisierungs-Workshop

• Zeichnen ohne Perspektive, zweidimensional
• Darstellung von Personen als Strich- oder "Wurst"-Männlis ohne Details
• Emotionen durch übertriebene Mimik und Gestik
• Gutes Equipment: 2 schwarze Stifte mit verschiedener Dicke und 2 - 3 farbige Stifte
• Nutzen von Metaphern und Semantik
• Darstellung sollte für 5-Jährige verständlich sein.

Wir konnten sehen, in jedem von uns steckt ein Zeichentalent. Man muss sich nur trauen. Und auch wenn eine Linie mal nicht so gelungen scheint, eine selbst gezeichnete Skizze ist individuell, hat Charme und bringt das Gegenüber im besten Fall noch zum Schmunzeln. Dagegen sieht jedes Clipart oder Stockfoto alt aus. Ab sofort sind diese Zeichnungen bei uns im Büro zuhause und es heisst nun oft …

«Das ist zu kompliziert,
komm ich mach schnell eine Zeichnung.»

Dann wird just ein Stift gezückt, einige Striche werden aufs Papier gebracht, dazu ein paar erklärende Worte und vom Gegenüber kommt ein lautmalerisches und verständnisvolles „Aha!“. Auch für Offerten setzen wir diese Methode bereits ein und können so komplexe Botschaften illustrativ vermitteln. Ab jetzt halten wir die Stifte immer bereit.

Quellen
www.teachsam.de/arb/bild/bildkom/bildkom_4htm.htm
de.wikipedia.org/wiki/Bildwahrnehmung_einer_Werbeanzeige
eyetracking.ch/aktivierung-visueller-reize/

Leitung Workshop
Roland Siegenthaler - Echt praktisch