Unternehmensförderung in Nepal

Unternehmensförderung in Nepal

Das Umsatzprozent für humanitäre Projekte ist seit langem ein Bestandteil von internezzos Engagement. Bei der Auswahl der Projekte ist mir wichtig, dass diese eine langfristige Entwicklung und Verbesserung bewirken. Die Unternehmensförderung ist hierzu optimal und liegt mir als Unternehmer natürlich besonders am Herzen. 

Im Zusammenhang mit unserem Engagement reiste ich diesen September zusammen mit Gallus Tannheimer, Mitglied der Geschäftsleitung der Christlichen Ostmission nach Nepal. Dort besuchte ich das Projekt «Aufbau von Familienbetrieben in Nepal».

Die Christliche Ostmission hat sich vor gut zwei Jahren entschieden, die nachhaltige Entwicklung in Nepal nach neuem Modell anzugehen. Dazu evaluierte sie potenzielle Unternehmens-Multiplikatoren / Mentoren aus dem kirchlichen Umfeld und lud diese zu Unternehmerschulungen ein. Dort wurden die zukünftigen Mentoren in den Bereichen, Geschäftsmodelle, Finanzen, Marketing und Führung ausgebildet. Diese Mentoren begleiten seither Unternehmer in ihrem Umfeld und leiten diese an. Dafür verfügen die Mentoren über die Möglichkeit, Kleinkredite (200.- bis 500.- Franken mit einer Laufdauer von ein bis zwei Jahren) für die Unternehmensgründung zu vergeben.

Kleinunternehmer-Familie

 

Unternehmensförderung erzielt positive Wirkung

Auf diesem einwöchigen Projektbesuch traf ich verschiedene Mentoren und die von ihnen begleiteten Kleinbetriebe persönlich. Aufgrund ausführlicher Gespräche mit den Unternehmern konnte ich einen guten Eindruck in die Arbeit vor Ort gewinnen.

Dabei fiel mir Folgendes auf:

  1. Aufgrund der fehlenden wirtschaftlichen Perspektiven verdingen sich viele junge Männer für einen Hungerlohn über Jahre ins Ausland, vorwiegend in die Golfstaaten. Die Arbeitsbedingungen sind so desolat, dass nicht wenige in einem Sarg die Heimreise antreten.
  2. Ich habe bei der überwiegenden Mehrheit der Menschen einen starken Drang verspürt, etwas an Ihrer Situation zu verändern. Dies zeigt sich in einer gewissen Beharrlichkeit, aber auch darin, dass ab 05:30 Uhr morgens schon ein schöner Teil der Bevölkerung auf den Beinen ist arbeitet.
  3. Von den rund fünfzehn Kleinkreditnehmern, die wir besucht haben, liegen alle im Rückzahlungsplan und sind erfolgreich als Kleinunternehmer unterwegs. Ich glaube, dass der Grund für diese hohe Erfolgsquote darin liegt, dass die Kredite und der regelmässige Austausch innerhalb bestehender Beziehungen passiert. Dadurch kann viel besser Rechenschaft eingefordert werden (soziale Kontrolle).
  4. Aufgrund des kirchlichen Wertekontextes sind grundlegende Werte wie Ehrlichkeit, Menschenwürde, Freiheit usw. gut ausgeprägt. Diese bilden die Basis für eine nachhaltige Unternehmensentwicklung.
  5. Besonders begeistert hat mich, dass das Modell sehr gut skalierbar ist. Das heisst konkret, dass die Christliche Ostmission vor allem in lokale Mentoren investiert, die dann selbst wieder ihre Leute anleiten. So werden mit einem überschaubaren Aufwand möglichst viele Gründungen angestossen und erfolgreich begleitet. Da schon von Anfang an klar war, dass die Nepalesen in Zukunft selbst diese Mentoren ausbilden müssen, ist auch hier sichergestellt, dass keine ungesunde Abhängigkeit von der Schweiz entsteht.

Die Unternehmensförderung der Christlichen Ostmission hat mich auf allen Ebenen überzeugt – das richtige Konzept am richtigen Ort zur richtigen Zeit. Ich freue mich, diese Projekte in Zukunft zu unterstützen und ein Teil davon zu sein.