internezzo Engagement – Verantwortung für Schwächere

internezzo Engagement – Verantwortung für Schwächere

«Unser Wohlstand in der Schweiz verpflichtet uns, Verantwortung für Schwächere zu übernehmen.»

Diesem Satz können wir sicherlich alle zustimmen. Für Daniel Bachmann, Geschäftsführer und Inhaber von internezzo, war es der Anlass, das Umsatzprozent einzuführen.

Seit 2007 unterstützt internezzo verschiedene Projekte. Das Engagement ist bewusst an den Umsatz und nicht an den Gewinn gekoppelt. Schliesslich, so Daniel Bachmann, soll es ein deutliches Zeichen sein, dass wir nicht nur für uns schauen. Dieses Zeichen ist nach aussen sowie nach innen gerichtet und deshalb unterstützt internezzo jedes Jahr zwei Projekte. Ein Projekt wird von der Geschäftsleitung ausgewählt und das andere bestimmt das internezzo-Team.

Das Engagement in Benin

Die Geschäftsleitung hat sich entschieden, das Landwirtschaftsprojekt in Benin weiter zu unterstützen. Letztes Jahr hat internezzo eine Solaranlage für eine Wasserpumpe finanziert und dieses Jahr wird CHF 15’000 in einen Landkauf investiert.

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Die Wasserpumpe liefert Wasser für die Felder und die Bevölkerung. Foto: Daniel Bachmann

Echte Zukunftsperspektive

Weshalb investiert internezzo genau in dieses Projekt? Natürlich, Benin ist eines der ärmsten Länder der Welt: Ein Drittel der Bevölkerung lebt in extremer Armut und fast die Hälfte hat keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Trotzdem will ein solches Engagement gut hinterfragt und geplant sein. Deshalb liess sich Daniel Bachmann den Betrieb und die Zukunftspläne vor Ort zeigen. Mit dabei war ein erfahrener Schweizer Entwicklungshelfer, der schon einige Jahre in Benin arbeitete und das Agrar-Projekt langfristig begleitet. Daniel Bachmann kam mit vielen beeindruckenden Fotos zurück – und mit der Überzeugung, dass Benin ein grosses Entwicklungspotenzial in der Landwirtschaft hat.

Der Grossteil der Bevölkerung lebt direkt oder indirekt von der Landwirtschaft – und das obwohl erst ein Sechstel der Landesfläche erschlossen ist. Das Projekt nutzt diese Möglichkeit und will in den nächsten Jahren zu einem rentablen Landwirtschaftsbetrieb heranwachsen, der Arbeits- und Ausbildungsplätze bietet. internezzo unterstützt das Projekt wegen seiner langfristigen Wirkung und engagiert sich über die nächsten drei bis fünf Jahre.

Gründung einer Kooperative

Damit internezzo sicherstellen kann, dass das Geld gut eingesetzt wird, wird eine Kooperative gegründet. Dennoch ist sich Daniel Bachmann klar, dass in Afrika einiges nicht planbar bleibt. Umso wichtiger, dass wir einen lokalen Projektkoordinator vor Ort haben. François Akouta ist eine Vertrauensperson, die sich mit der afrikanischen Mentalität und den Geschäftsgewohnheiten auskennt. Ein Landkauf, wie in diesem Jahr, gestaltet sich zum Beispiel viel schwieriger als bei uns. Langjährige Verhandlungen mit Stammesführern sind genauso möglich, wie schnelle und unverhoffte Abschlüsse weil jemand dringend Geld braucht. Wird der Landkauf erfolgreich, ist dies ein weiterer Schritt zum selbsttragenden Landwirtschaftsbetrieb und Vorzeigeprojekt wie Benin wirtschaftlich entwickelt werden kann.

Das Projekt in Benin
Das Engagement in Benin ist mittelfristig ausgelegt.

Waschanlage für die Meere

Bei der Team-Spende können wir Mitarbeitenden unsere Vorschläge einreichen und wählen dann im Team eines aus. Dieses Jahr machte The Ocean Cleanup, der Vorschlag von Orlando Wenzinger, das Rennen. Das Projekt nimmt sich den Unmengen von Plastikmüll an, die jährlich in den Meeren landen. Als Orlando Wenzinger vor zwei Jahren zum ersten Mal davon las war das Projekt noch in der Anfangsphase:

«Mir war klar, dass es die innovativste, schnellste und kostengünstigste Idee zur Lösung eines globalen Problems ist.»

Durch die Meeresströme konzentriert sich der Plastikmüll vor allem in 5 Regionen. The Ocean Cleanup will diese Meeresströme nutzen, um mit Barrieren den zu Müll sammeln. Die Idee: Schwimmende Barrieren auf der Wasseroberfläche halten den Abfall auf während Barrieren unter Wasser den Müll an die Oberfläche bringen. Durch die V-Form der Barrieren sammelt sich der Abfall in die Mitte, wo er bei einer Plattform herausgefiltert und aufbewahrt wird bis er zum Recylen an Land transportiert wird.

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Von der Vision zum Projekt

Die Idee stammt von Boyan Slat, der sein Konzept zum ersten Mal mit gerade 18 Jahren präsentierte. Heute ist er 21 und hat seine Vision trotz aller Skepsis von Wissenschaftlern und Geldgebern weitergetrieben. Aus der Idee ist ein Projekt geworden mit 100 Mitstreitern und einer Machbarkeitsstudie, so der Tagesanzeiger in seiner Zusammenfassung über die Projekt-Geschichte.

Wieviel Wirkung das Projekt von Boyan Slat oder das Engagement von internezzo in Benin wirklich haben werden, ist natürlich nicht vorhersehbar. Für mich ist aber sicher, dass Visionen und überzeugtes Engagement Unterstützung verdienen. Und zum Glück geht es nicht um einen Return on Investment sondern darum ein Zeichen zu setzen.

Kopfbilder Benin: Daniel Bachmann
Projektbilder «The Ocean Cleanup»: Erwin Zwart und Allars Faas, The Ocean Cleanup