Einfach argumentieren und überzeugen? So gelingen Ihre Webtexte

Einfach argumentieren und überzeugen? So gelingen Ihre Webtexte

Im Blogpost über die Bildsprache habe ich die unterschiedlichen Stärken von Bild und Text hervorgehoben. Während Bilder Aufmerksamkeit erregen und Assoziationen hervorrufen, sind Texte stark beim Argumentieren. Webtexte leisten somit die Überzeugungsarbeit und geben vor allem Informationen. Ziel dabei ist, so zu überzeugen, dass Ihre Website-Besucher zu Kunden werden.

Webtexte: Was das Lesen am Bildschirm ausmacht

Damit Sie Ihre Website-Besucher überzeugen, müssen Sie ihr Leseverhalten berücksichtigen. Ansonsten springt Ihr Leser bereits ab, bevor Sie mit der Überzeugungsarbeit richtig begonnen haben. Dieser Blogpost zeigt die wichtigsten Punkte dazu, gegliedert in die vier Themen:

  1. Sprache
  2. Textgliederung
  3. Zielgruppengerecht schreiben
  4. Suchmaschinengerecht schreiben

Sprache: Sagen Sie, was Sache ist

Lesen am Bildschirm ist anstrengend. Deshalb liest niemand gerne lange Webtexte. Dazu kommt, dass Leser oft nicht gezielt auf Ihrer Website landen und deshalb auch schneller wieder abspringen. Sie überfliegen die Texte, scannen diese kurz ab und lesen punktuell. Beachten Sie dies und setzen Sie auf:

  1. kurze Texte,
  2. eine starke Gliederung,
  3. einfache Sprache mit kurzen Sätzen (ideal sind 16 – 18 Wörter) und
  4. einfache Satzkonstruktionen, die keine Nebensätze oder Nachgedanken enthalten.

 

Daneben gelten natürlich die sprachlichen Grundsätze wie:

  • Planen Sie den Text und halten Sie sich beim Schreiben an eine Hauptaussage
  • Suchen Sie das treffende Wort: hasten ist ≠ gehen, rennen, springen
  • Nennen Sie Gleiches immer gleich: Nennen Sie einen Sprachkurs nicht einmal Kurs und einmal Schulung
  • Schreiben Sie aktiv und konkret: damit ist Ihr Text erlebbar und nahe beim Leser
    nicht «der Abschied wird bedauert» sondern «wir bedauern den Abschied»
  • Benutzen Sie Verben statt Nomen: nicht «wir sind dabei, Planungen vorzunehmen» sondern «wir planen»
  • Verzichten Sie wo möglich auf Fremdwörter und Füllwörter (also, eigentlich, allerdings etc.)
  • Adjektive sind Würzwörter: Setzen Sie diese deshalb sparsam ein 

Textgliederung: Servieren Sie portionierte Häppchen

Das Design der Website sorgt beim Benutzer bereits für Orientierung und ein gutes Benutzererlebnis. (Mehr zu User-Centered Design finden Sie im Blogpost von Susann Buchholz.) Die Textgliederung führt dies weiter. Beachten Sie dabei, dass die Leser am Bildschirm nicht strukturiert von oben nach unten lesen und geben Sie den Texten Struktur mit:

  • Überschriften/Headlines, die klar verständlich sind und Interesse wecken
  • Vorspann/Lead, der das Wichtigste sagt und neugierig auf den Text macht
  • Abschnitte mit Zwischentiteln, die Titel sollten attraktiv sein und einen Bezug zum Abschnitt haben
  • Aufzählungslisten für viele Informationen
  • Informationen auslagern, zum Beispiel als Downloads, Unterseiten oder in einen Blog
  • Teaser, die Interesse wecken und den Nutzer zum Klicken und Weiterlesen animieren

Zielgruppengerecht schreiben: Denken Sie an Ihre Leser

Ihre Zielgruppe zieht auf der Suche nach Informationen durch das Web. Dabei streifen Interessierte per Zufall – oder durch gutes SEO – Ihre Website. Jetzt gilt es schnell zu überzeugen, damit diese spezifische Person auf Ihrer Seite hängen bleibt. Ein paar einfache Regeln helfen Ihnen dabei:

Nehmen Sie die Sichtweise des Lesers ein

Der Leser will wissen, was er von Ihnen bekommt. Formulieren Sie deshalb aus seiner Perspektive und sagen Sie nicht «Wir sind die Profis», sondern «Sie erhalten fachkundigen Service».

Schreiben Sie für eine bestimmte Person

Richten Sie sich nicht an Ihre Zielgruppe als Masse, sondern an eine stellvertretende Einzelperson. Stellen Sie sich vor, Sie arbeiten für einen Outdoor-Ausrüster und planen eine Werbung für eine Hängematte. Ist Frau Meier eine Abenteurerin, die mit ihren sieben Sachen im Rucksack, die Welt bereist und gerne draussen übernachtet? Oder ist sie häuslich, pflanzt Blumen und Früchte an und entspannt beim Lesen unter dem Baum in der hinteren Ecke ihres Gartens? Mit einem klaren Bild im Kopf finden Sie einfacher die richtigen Worte und überzeugenden Argumente, um die Hängematte zu verkaufen. Es ist auch einfacher mit Frau Meier in einen Dialog zu treten, als mit einer ganzen Zielgruppe.

Suchmaschinengerecht schreiben: Sorgen Sie dafür, dass Ihre Leser zu Ihnen finden

SEO-Yoast-Erweiterung

Snippet-Vorschau der YOAST-SEO-Erweiterung

Wie bereits gesagt, streifen Ihre Leser durch das Web auf der Suche nach relevanten Information, Antworten und Lösungen für Ihre Anliegen. Mit guter Suchmaschinenoptimierung (SEO) sorgen Sie dafür, dass Sie dabei auf Ihre Blog- oder Webinhalte stossen. Einen grossen Einfluss auf die Platzierung in den Ergebnissen der Suchmaschinen hat auch der Inhalt.

Hier haben Sie mit der strukturierten und leserfreundlichen Aufbereitung bereits einen Grossteil der Arbeit getan. Weiter ist es wichtig, dass Sie bereits in der Strategie die wichtigen Keywords (Suchbegriffe) definieren und diese in Ihre Webtexte einbauen.

Die wichtigsten Punkte dabei sind:

  • Setzen Sie ein Fokus Keyword pro Seite fest, keine Überschneidungen
  • Integrieren Sie das Fokus Keyword in Seitentitel, Meta Description, Alt-Attributen und möglichst in Untertiteln
  • Eine Keyword-Dichte von 3 % – 4 % ist optimal
  • Die optimale Textlänge beträgt 800 – 1600 Zeichen
  • Erfassen Sie Alternativ-Texte (alt-Attribut) bei Bildern
  • Schreiben Sie kurze, sinnvolle und beschreibende Seitentitel

Eine gute Hilfe beim Schreiben von suchmaschinengerechten Webtexten bietet die Yoast-SEO-Erweiterung. Dieses simuliert eine Snippet-Vorschau und zeigt wie Seitentitel, Meta-Description etc. in den Suchergebnissen von Google aussehen werden. Die Metadaten könnten darin direkt editiert werden. Zudem gibt die Textanalyse ein Feedback zum Keyword-Einsatz und zur Lesbarkeit. Klären Sie vor der Implementierung der Yoast-SEO-Erweiterung aber unbedingt die Kompatibilität mit Ihrem aktuellen CMS.

Die Suchmaschinenoptimierung ist ein laufender Prozess mit wiederkehrender Analyse und Optimierung. Mehr dazu erfahren Sie im Blogpost von Roman Villiger oder in einer unserer Schulungen.